Seine Rückkehr ist ein großer Erfolg für den Artenschutz, bedeutet aber auch eine Herausforderung, zum Beispiel für Landwirte und Nutztierhalter. Wir Menschen in Deutschland müssen wieder lernen, mit dem Wolf zu leben. Damit unser neuer, alter Nachbar bleiben kann, braucht er vor allem eines: Akzeptanz. Das macht der WWF zum Schutz des Wolfes Der Wolf zählt in Deutschland zu den "vom Aussterben bedrohten" und daher " streng geschützten" Tierarten. Seine Zukunft bei uns hängt aber davon ab, ob wir lernen, wieder mit den Tieren zu leben. Außerdem müssen vorhandene Wolfslebensräume erhalten bleiben und verbunden werden, damit Wölfe aus verschiedenen Vorkommen sich paaren können. Immer wieder werden in Deutschland Wölfe überfahren und illegal geschossen. Der WWF arbeitet auf vielen verschiedenen Ebenen, um dem Wolf wieder eine dauerhafte Heimat in Deutschland und Europa zu sichern. Der Wolf, der Mensch und das liebe Vieh Der Wolf ist zurück – das lässt sich für Städter am Bürostuhl leicht begrüßen.
71 Rudel, acht Paare und fünf Einzeltiere mit festem Revier sind in Deutschland nachgewiesen. Weil vor allem viele Jungwölfe sterben, kann niemand genau sagen, wie viele Tiere unter uns leben Geo Grafik Deutschlands Wölfe stammen meist aus dem Flachland Polens und fühlen sich vor allem in der Norddeutschen Tiefebene wohl: Das ist einer der Gründe, warum sie mehr als die Hälfte des Landes noch nicht besiedelt haben. Besuch von wandernden Tieren aber hatte schon jedes Bundesland außer dem Saarland, und auch in Bayern ist seit 2017 ein Rudel nachgewiesen. Der Vater stammt aus den Alpen, die Mutter aus dem Tiefland, zwei Populationen haben sich vermischt. Eine solche Vernetzung der Genpools wünschen sich Naturschützer für ganz Europa. Geo GEO Nr. 05/2018 - Der Wolf. Jetzt im GEO-Shop bestellen Steckbrief des Europäischen Wolfs Allgemein: Wölfe leben in Familienverbänden von fünf bis zehn Tieren. In Deutschland ist ein durchschnittliches Territorium 250 Quadratkilometer groß. Wölfe können im zügigen "Schnürtrab" bis zu 70 Kilometer am Tag zurücklegen.
Fürsorgliche Geschwister Die Jährlinge, also die Nachkommen vom Vorjahr, haben eine wichtige Funktion im Rudel. Die Eltern machen jeden Tag lange Jagdausflüge. In dieser Zeit sind die Jungen auf sich allein gestellt. Die Jährlinge passen dann auf ihre jüngeren Geschwister, die Welpen, auf – sie sind ihre Babysitter. Sie kümmern sich sogar um eine Art Babybrei: Sie würgen vorverdautes Futter hoch, das sie den Welpen zu fressen geben. Zunehmend werden die Jährlinge selbstständiger und unternehmen Ausflüge außerhalb ihres Territoriums. Spätestens mit zwei Jahren verlassen sie ihre Familie, um ein eigenes Rudel zu gründen. "Hier ist mein Revier" Jedes Rudel lebt in einem klar abgegrenzten Revier. Wölfe wählen das Territorium so groß, dass sichergestellt ist, dass für alle Gruppenmitglieder genügend Futter da ist. In Gegenden mit vielen Hirschen und Rehen sind die Reviere vergleichsweise klein. Dagegen können bei einer geringen Beutetierdichte die Reviere sehr groß sein. Die Wölfe markieren ihr Territorium, indem sie Duftmarken mit Kot und Urin setzen.
Der Kreisdurchmesser (16km) entspricht mit einer Fläche von ca. 200 km 2 der durchschnittlichen Größe eines Wolfsterritoriums. Daten zu den Monitoringjahren 2019/20 und später sind vorläufig und können sich je nach aktuellem Kenntnisstand ändern! Zum Teil haben die Meldungen zu neuen Vorkommen auch rückwirkende Konsequenzen für vorangegangene Monitoringahre, so dass sich dort z. B. die Zahl der Paare ändert (Details im Abschnitt zu den Aktualisierungen der bestätigten Territorien).
Wölfe leben vor allem in Nordamerika, im asiatischen Raum und in Europa. Wölfe sind sehr anpassungsfähig und können in heissen und trockenen Gebieten ebenso leben, wie in kalten und nassen Gegenden. Viele Wölfe leben im Wald, obwohl sie keine eigentlichen Waldtiere sind. Das kommt wahrscheinlich daher, dass Wölfe vom Menschen aus der offenen Ebene zurückgedrängt wurden. Laut WWF gibt es weltweit rund 200'000 Wölfe. Davon leben in Europa etwa 15'000 und in der Schweiz 17 (Stand 2012). Das Zusammenleben zwischen Wolf und Mensch ist in der heutigen Zeit nicht immer frei von Konflikten, auch wenn für den Menschen grundsätzlich der Wolf NICHT gefährlich ist. Wölfe sind scheue Tiere und meiden den Menschen und andere unnötige Gefahren. Dagegen ist die unbeaufsichtigte Schafhaltung auf den Alpen geradezu eine Einladung für Wölfe, sich zu bedienen. Aus finanziellen Gründen wird der Hirte gespart und der vorprogrammierte Konflikt mit den Wölfen wird dann mit "Wolfabschuss" gelöst, d. h. Jäger erhalten die Erlaubnis den/die Wölfe abzuschiessen, was zu heftigen Diskussionen auch in der Bevölkerung führt.
Um hierhin zu gelangen, hatte er zuvor viele Verkehrsadern überqueren müssen. Historische Verbreitung Einst war der Wolf neben dem Menschen das am weitesten verbreitete Säugetier der Welt: Bis zur Jungsteinzeit waren Wölfe fast auf der gesamten Nordhalbkugel zu finden. Heute dagegen leben sie nur noch auf weniger als zwei Dritteln des ursprünglichen Lebensraums. Aus vielen Teilen Europas ist der Wolf sogar ganz verschwunden – und zwar dort, wo er vom Menschen ausgerottet wurde. In Deutschland verlieren sich die letzten Hinweise auf ein Wolfsrudel zum Beispiel um 1850 in Brandenburg. Im Jahr 1990 wurden die Tiere bundesweit unter gesetzlichen Schutz gestellt und der Grundstein für die Rückkehr der Wölfe war gelegt. Vor knapp 20 Jahren wurden die ersten Wolfswelpen in Freiheit geboren, heute leben insgesamt 105 Wolfsrudel, 25 Paare und 13 territoriale Einzelziere in Deutschland. Mehr zum Thema
Keine Rangordnungskämpfe Der Wolf lebt also in Kleinfamilienverbänden. Es gibt tatsächlich eine Rangordnung, aber um die muss nicht gekämpft werden. Denn es ist klar, dass die Eltern das Sagen haben. Die rangniederen Tiere müssen sich auch keine Sorgen machen, dass die Chefs ihnen die Beute vorenthalten und nur die schwer verdaulichen Reste übriglassen. Im Gegenteil: Vater und Mutter sorgen sich darum, dass alle Essen bekommen, es sind schließlich ihre Kinder. Warum hält sich dann so hartnäckig der Mythos von den Rangordnungskämpfen und der Nahrungskonkurrenz im Wolfsrudel? Zum einen sind es Geschichten, die man von anderen Tierarten, etwa von Affen, kennt und die sich im Film dramaturgisch schön erzählen lassen. Zum anderen kann man tatsächlich Rangordnungskämpfe beobachten: Dann nämlich, wenn Wölfe in Gefangenschaft gehalten werden und sie entgegen ihres natürlichen Verhaltens gezwungen werden, mit anderen ausgewachsenen Tieren zusammenzuleben. Um die dabei entstehenden Spannungen zu minimieren, bilden sich feste Rangordnungen.
Wölfe brauchen keine Wildnis um sich niederzulassen – sie kommen überall zurecht, wo sie genug zu fressen finden und der Mensch sie leben lässt. Dass sie sehr flexibel sind, zeigt auch ein Blick auf andere europäische Länder: In Spanien leben Wölfe unter anderem inmitten von riesigen Agrarmonokulturen, in Italien gehören auch Vororte von Rom zu ihrem Lebensraum. In Deutschland gibt es laut einer Studie des Bundesamtes für Naturschutz in jedem Bundesland geeignete Regionen für Wölfen, außer in den drei Stadtstaaten Hamburg, Berlin und Bremen. Die Studie zeigt aber auch, dass es viele Gegenden gibt, in denen vermutlich nie Wölfe leben werden. Zum Beispiel, weil es zu wenig Wild oder zu viele Straßen gibt. Daher geht man davon aus, dass Deutschland nie flächendeckend, sondern eher einem Flickenteppich ähnelnd von Wölfen besiedelt wird. Durchziehende Wölfe können jedoch auch in strukturreichen Gegenden auftauchen, wo sie leider oft überfahren werden. Ein besonders markantes Beispiel ist der Wolf, der im Januar 2019 auf einer stark befahrenen Straße durch den Frankfurter Stadtwald zu Tode kam.