Revolution im Südwesten An den Ufern des Ammersees im Südwesten Münchens und an der Grenze zum Schwäbisch/ Allemannischen Sprachraum sorgt eine Dialekt-Band kräftig für Aufruhr. Die Biermösl Blosn setzt sich auf urkomische - und urbayerische - Art und Weise gegen Atomkraft, Edmund Stoiber und Gewerbegebiete zur Wehr: "Griaß di Gott, AKW! Griaß di Gott, Co KG! Griaß di Gott ois beinand! Tschüss Bayernland! " So wetterten die drei Brüder 36 Jahre lang gegen die Missstände in ihrer Heimat. In der obigen Textpassage zeigt sich eine weitere Besonderheit des Bayerischen: Die Ablehnung der Verabschiedungsfloskel Tschüss! Teile Bayerns wurden hierfür sogar schon zur "tschüss-freien Zone" erklärt. Man bevorzugt das zutiefst weiß-blaue "Pfiat di", "Habe die Ehre" oder schlicht "Servus"! Cuba trifft auf das Bayerische Oberland Die Cubaboarischen verschmelzen karibische Rhythmen und bayerische Volksmusik zu einer Mischung, die ins Ohr und direkt weiter in die Beine geht. Die "Kubaner" aus Rosenheim (und drum herum) begrüßen ihre Gäste im Lied "El Bodeguero" ganz gekonnt "tschüss-frei": "Servus, habediehre, sog amoi wia geht's da? "
Eine andere Textpassage aus dem Song "Locomotora de Tegernsee" besingt den Bayerischen Vorzeige-See: "Vo Dägansee noch Schaftlach geht's dahi durch Woid und Feid Bei jedem Kilomäder sogst 'Wia schee is doch die Weid'! " "Bienvenidos - Cuba bei uns dahoam" Handgemachter Pop und Bayern-Techno aus dem Chiemgau Melancholisch singt Claudia Koreck in ihrem ureigenen Dialekt vom "Herbstwind" und drückt damit völlig glaubhaft und wie selbstverständlich tiefe Gefühle aus: "Kennst du die Dog, wo's draußen rengd, de Bladdl foin und dir is fad Ausser dir, koana dahoam, und du hearst, wia da Herbstwind wahd" Ihr handgemachter Dialekt-Pop mit Rock- und Blueselementen - ein bisschen Hawaii-Feeling inklusive - ist längst über die Grenzen ihrer "Hoamat" hinaus bekannt. Ebenfalls aus dem Chiemgau kommt ein Sound, der bereits die Bühnen von Nowosibirsk und Budapest unsicher machte. Beschreiben lässt sich dieser am ehesten mit "Bayerischer Gypsy Brass", "Funk Brass" oder "Alpen Jazz Techno" - so tun es die Musiker von LaBrassBanda zumindest selbst.
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Die Fexer Die Brassband interpretiert traditionelle Musik neu und bringt damit ihr Publikum zum Jubeln © - Jens Schwarz "Fexer" ist bayerisch und heißt eigentlich "Ableger". Doch die Fexer aus der Oberpfalz sind alles andere als ein Ableger – die junge Blasmusik-Kombo ist einzigartig: Die zwischen 18 und 25 Jahre alten Bandmitglieder bilden die "wahrscheinlich kleinste Blaskapelle der Welt". Mit Trompete, Tuba und Kuhlohorn heizen Alexander Schuhmann und die Geschwister Sophie und Daniel Barth ihrem Publikum richtig ein. Doch wer jetzt an die klassisch bayerische Blasmusik der Volksfeste denkt, liegt weit daneben. Denn die musikalische Bandbreite der Fexer ist riesig. Sie reicht von Polkas über Märsche bis zu Walzer. Sogar alten Rock-Hits haucht die Band mit ihrer jugendlich frischen Art neues, bayerisches Leben ein. Berührungsängste kennen die drei Blasmusiker nicht. Stattdessen nehmen sie sich legendäre Rockklassiker wie "Don't Stop Believin" der Band Journey vor und arrangieren sie mit ihrem "neuen Blech" vollkommen um.
So spielen Alexander Schuhmann und Sophie Barth seit ihrem achten Lebensjahr ihre Instrumente. Daniel Barth fängt schon mit sechs Jahren an, zu musizieren. Ihr Weg führt die drei in die Berngauer Blaskapelle, wo sie noch immer hin und wieder spielen. Doch mittlerweile sind die Blasmusiker Tournee-Profis: Seit rund acht Jahren tourt die Band durch ganz Deutschland und gibt zum Beispiel auf der Internationalen Tourismusmesse in Berlin Konzerte. KOORDINATIONSAUFWAND, DER SICH LOHNT Mehr als 40 Auftritte pro Jahr kommen so für die Fexer schnell zusammen. Diese sind nicht immer einfach mit dem Alltag zu vereinbaren. Denn es gibt auch noch ein Leben neben ihren Konzerten: Daniel Barth studiert Musik, Alexander Schuhmann ist Elektriker und Sophie Barth geht noch zur Schule. "Wir machen das aber sehr gerne, da macht uns Termindruck nichts aus", sagt Alexander Schuhmann. Mit einem verschmitzten Lächeln fügt Sophie Barth hinzu: "Andere spielen viel Fußball, wir haben die Band. Das ist auch unser Hobby, das alles unter einen Hut zu bekommen und wir haben immer viel Spaß dabei.
Fast 50 Prozent der Songs und Künstler unter den 100 besten Songs aus Bayern kommen nicht aus München. Die Musikszenen in Weilheim, Würzburg, Nürnberg, Erlangen, Regensburg und Augsburg – um nur einige Beispiele zu nennen – sind ebenfalls Kreativzellen, die immer wieder herausragende Popmusik hervorgebracht haben. Die Hälfte der gelisteten Songs ist in englischer Sprache getextet. 14 haben bayerische Texte. Hier ist allerdings die Tendenz abnehmend, so die Mitteilung: Bairisch gesungen wird nur noch bei knapp zehn Prozent der Titel aus den Jahren 2001 bis 2017. Die Jury hat den Song "Mindestens in 1000 Jahren" von Frittenbude auf Platz 1 gewählt. Für die Band aus dem niederbayerischen Geisenhausen kam die Nachricht überraschend. Ebenfalls in den Top 10 sind die Chiemgauer Band LaBrassBanda mit ihrem Song "Autobahn" und Sportfreunde Stiller mit "Ein Kompliment". Sie hören gern Radio? Dann sollten Sie sich die neuesten Zahlen zum Hörverhalten der Bayern anschauen. mm/tz
Mit "Bairisch" bezeichnet man die südöstliche Gruppe der oberdeutschen Dialekte. Bairische Dialekte werden vorwiegend in Altbayern sowie in Österreich gesprochen. Es gibt jedoch weitere Sprachinseln wie in Südtirol oder im Sudetenland. Da wir auf die österreichischen Dialekte noch genauer eingehen wollen, beschränken wir uns hier auf den "Nord-Bairischen" sowie den "Mittel-Bairischen" Dialekt. Diese Mundarten werden hauptsächlich in den altbayerischen Regierungsbezirken Oberbayern, Niederbayern sowie in der Oberpfalz gesprochen. Diese beiden Dialekte haben unzählige Ausprägungen, welche sich schon von Ort zu Ort unterscheiden können. Vor allem der spezielle Wortschatz kann sich regional stark unterscheiden. Grundlegende Unterscheidungsmerkmale für die beiden Dialektausprägungen lassen sich anhand einiger Beispiele festmachen: Hochdeutsch: Bruder, Brief, müde, Schaf Nord-Bairisch: Brouda, Brejf, mejd, Schòuf Mittel-Bairisch: Bruada, Briaf, miad, Schòòf Los geht es in München Wir starten unsere musikalische Dialektreise durch Bayern nun in der Landeshauptstadt München.
Austropop, Schweiz-Rap und Kölschrock! In ganz Deutschland sind Mundart Bands und Sänger auf dem Vormarsch. Wir wollen Euch verschiedene Dialekte anhand ihrer Musiker näher bringen. In der nächsten Zeit stellen wir Euch verschiedene Mundarten, ihre bekanntesten musikalischen Verfechter sowie interessante Hintergrundinfos zu den jeweiligen Dialekten vor. Und los geht es im Süden Deutschlands: Bayern. Umfragen nach, der beliebteste Dialekt Deutschlands und Sprachmedium für viele Musiker verschiedener Genres. Ob Schlager, Volksmusik, Pop oder Rock - der bayerische Dialekt eignet sich bestens, ihn in der Musik einzusetzen. Sogar Balkanbeat, Salsa und Techno lassen sich auf Bayerisch darbieten. Hier sind die originellsten Verfechter weiß-blauer Musik, geordnet nach ihrer Herkunft: München: Die Spider Murphy Gang, Werner Schmidbauer & Konstantin Wecker Der Südwesten: Die Biermösl Blosn Das Oberland: Die Cubaboarischen Chiemgau: Claudia Koreck und LaBrassBanda Der Südosten: Hans Söllner Niederbayern: Haindling Die Oberpfalz: D'Raith Schwestern Zunächst eine kurze Einordnung!